Wieso ich lange Zeit von Sex getrieben war

Die unendlichen Folgen von sexuellem Missbrauch durch die Mutter

Sexueller Missbrauch ist ein schwer zu greifendes Thema. Die vermeintlich kleinsten Dinge können dabei schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen, so wie ein Tropfen Öl hunderte Liter Wasser verseuchen kann.

Dabei geht es oft gar nicht so sehr um die Handlung an sich, sondern um das, was damit verknüpft ist. So wie bei Vergewaltigungen der Verlust über die eigene Selbstbestimmung oft schlimmer ist als das körperliche Erlebnis, so ist bei Missbrauch in der Familie der Verlust des Vertrauens in die engsten Bezugspersonen oft schlimmer als die Handlungen an sich.

Meine Mutter hat nie mit mir geschlafen. Aber sie hat mich über meine ganze Kindheit immer wie einen potenziellen Liebhaber behandelt. Sie hat mir nie die bedingungslose und asexuelle Liebe einer Mutter gezeigt, sondern ständig mit mir geflirtet. 

Darum habe ich in meinem Leben über lange Zeit alle Frauen nur als sexuelles Wesen oder gar Objekt wahrgenommen. Denn etwas anderes hat mir meine Mutter ja nicht beigebracht.

Meine Mutter hat mir Pornographie vorgeführt. Sie hat mich im Kindergarten-Alter plastisch aufgeklärt und sie hat sich vor mir entblößt und mich aufgefordert, sie anzufassen, damit ich “mal weiß, wie sich das anfühlt”.

Sie hat mir damit gezeigt, dass Sex vollkommen normal, ubiquitär verfügbar und ohnehin zentral in jedermanns Leben ist. Aus diesem Grund hat Sex über lange Jahre ein überragende Bedeutung in meinem Leben eingenommen.

Der Missbrauch, den ich erlebt habe, liegt in einer Grauzone. Er sieht nicht eindeutig aus, es dauert, bis man an ihn herankommt und seine unheimliche, lebenslange Zerstörungskraft versteht. Er hat mir über 37 Jahre ernsthafte Partnerschaften verwehrt, mich zu einem Sex-Getriebenen gemacht, der immer auf der Suche nach dem nächsten Höhepunkt war und dazu beigetragen, dass ich Frauen nie so richtig ernstnehmen wollte. Denn mit diesem Verhalten habe ich mich gegen meine Mutter geschützt. 

Über den Missbrauch spreche ich heute öffentlich. Denn was ich darüber gelernt habe, hat mich befreit. Über das Verständnis dessen, was mir angetan wurde, kann ich heute langsam heilen.

Einen spezifischen Vortrag zum Thema kann und möchte ich allerdings nicht anbieten. Gerne stelle ich mich aber im folgenden Rahmen der Öffentlichkeit:

Falls Sie erste Informationen erhalten wollen, was Sie bei Anzeichen einer Depression tun können, schauen Sie gerne auf das Hilfeportal www.steine-im-rucksack.de
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